Kauf des Kaufhof-Gebäudes eine historische Chance für die Stadtentwicklung

Die CSU-Stadtratsfraktion sieht im Kauf des Galeria-Kaufhof-Gebäudes am Neupfarrplatz eine historische Chance für die Stadtentwicklung. „Es ist fahrlässig zu glauben, dass man mit bürokratischen und bauordnungsrechtlichen Mitteln eine unerwünschte Nutzung generell verhindern kann. Wer wirklich gestalten will, muss aktiv handeln – nicht nur regulieren“, betont Fraktionsvorsitzender Michael Lehner. Er verweist auf die Ohnmacht der Verwaltung etwa bei Automatenläden oder dem stadtbekannten Adler-Gebäude in der Thundorfer Straße, das seit Jahren leer steht.

Auch wirtschaftlich ist die Entscheidung zum Kauf des Areals richtig, weil es viele Möglichkeiten eröffnet – den Weiterverkauf an seriöse Bieter ebenso wie eine eigene Entwicklung. Zuletzt haben innerhalb Bayerns auch Nürnberg und Ingolstadt die leerstehende Kaufhof-Immobilien in ihren Städten erworben. In anderen Städten in Deutschland, die wie Regensburg von der Konzern-Pleite betroffen sind, werden bereits neue Konzepte entwickelt. Eine tragfähige Entwicklung hält Kaufkraft in der Innenstadt, steigert Steuereinnahmen und schafft Arbeitsplätze. Gerade Regensburg als Tourismusstadt würde davon profitieren. Ein jahrelanger Leerstand am Neupfarrplatz mit all seinen negativen Folgen wie Verwahrlosung und Verödung der Innenstadt muss aus Sicht der CSU unbedingt verhindert werden, auch wenn es teuer ist.

Nur wenn die Stadt selbst die Entwicklung steuert, kann sichergestellt werden, dass das Areal im Sinne der Bürgerinnen und Bürger genutzt wird. „Wir wollen nicht abwarten und hoffen, dass alles gut geht. Wir wollen sicherstellen, dass hier eine Entwicklung stattfindet, die unsere Stadt langfristig stärkt“, erklärt Bürgermeisterin Astrid Freudenstein. 

Die CSU-Fraktion kritisiert die Konzept- und Planlosigkeit der Oberbürgermeisterin, deren sogenannte TaskForce offenkundig über Monate hinweg keinerlei greifbare Ergebnisse gebracht hat. Dass der Stadtrat bis zum medialen Bekanntwerden des Kaufs durch dubiose Personen zu keinem Zeitpunkt von der Oberbürgermeisterin informiert wurde, hat zusätzlich Druck verursacht und die Bevölkerung verunsichert.

„Ganz unabhängig von schrägen Geschäften verursacht ein Leerstand in dieser Größenordnung ein riesiges Problem und natürlich einen Leidensdruck für eine Kommune. Wir haben jetzt fast ein Drittel der Einzelhandelsfläche unserer Altstadt leer stehen. Das wird sich auf die ganze Umgebung auswirken. Wir müssen dringend damit beginnen, Konzepte für das Areal zu entwickeln. Nichts tun ist keine Lösung“, so Bürgermeisterin Astrid Freudenstein.

Entweder die Stadt entwickelt das Areal selbst oder sie ermöglicht privaten Investoren eine tragfähige Nutzung. „Für uns ist es ein unauflösbarer Widerspruch, wenn die Stadt durch die heutigen Beschlüsse die kommerzielle Nutzung massiv einschränkt und damit für private Investoren unattraktiv macht, aber gleichzeitig ein Konzept plant, das sich nur die öffentliche Hand leisten kann“, so Fraktionschef Michael Lehner. „Es reicht nicht, mit bürokratischen Mitteln auf Zeit zu spielen. Der Eigentümer der Immobilie bestimmt die Zukunft. Regensburg hat die Chance, aktiv zu gestalten, statt nur zuzusehen. Jetzt ist der Zeitpunkt, mutig zu handeln! Weil unsere Altstadt es wert ist!“, ergänzt er weiter.